Nachverfolgung - Was wurde wann wohin übertragen?
Wenn in einem komplexen System mehrere Softwarelösungen miteinander kommunizieren, etwa ein ERP-System (Warenwirtschaft), ein Onlineshop und ein Produkt-Informations-System wie TRADElube, kann es schnell unübersichtlich werden: Wer hat wann welche Daten übertragen? Wurde ein Produkt aktualisiert oder nicht? Warum wurde ein Preis im Shop überschrieben? Oder warum nicht?
Genau hier setzt die Nachverfolgung in TRADElube an. Für jede Aufgabe, die Daten ausliest, verarbeitet oder überträgt, werden die übertragenen Inhalte sowie der Zeitpunkt protokolliert. Diese Protokolle ermöglichen es, im Nachhinein genau zu sehen, was passiert ist, und was nicht. Das ist nicht nur bei technischen Problemen hilfreich, sondern auch dann, wenn Sie einfach nur verstehen möchten, warum ein bestimmter Zustand im Shop oder im ERP-System so aussieht, wie er aussieht.
TRADElube wurde so entwickelt, dass es nur dann Daten überträgt, wenn sich wirklich etwas geändert hat. Diese hohe Genauigkeit spart Rechenzeit und vermeidet unnötige Verarbeitung. Gleichzeitig sorgt sie dafür, dass in den Protokollen sehr präzise sichtbar wird, was geändert wurde, und was nicht.
Ziel dieses Kapitels ist es, Ihnen zu zeigen:
- Wie Sie mit wenigen Klicks herausfinden können, wann ein Produkt, eine Kategorie oder z. B. ein Lagerbestand zuletzt synchronisiert wurde
- Wie Sie erkennen, ob dabei wirklich eine Änderung stattgefunden hat
- Wie Sie nachvollziehen können, welche Inhalte aus einer Quelle (z. B. ERP) stammten und wie sie verarbeitet wurden
- Wie Sie typische Fragen oder Unklarheiten selbst klären können, ohne aufwendige Rückfragen beim Support
Hinweis: Auch wenn in dieser Dokumentation meist von „Produkten“ die Rede ist, gelten die beschriebenen Prinzipien genauso für Kategorien, Hersteller, Medien oder andere Datenarten.
Warum diese Nachverfolgung auch für Sie als Kunde sinnvoll ist
In vielen Fällen, in denen ein vermeintlicher Fehler vermutet wird, liegt die Ursache nicht in TRADElube selbst, sondern an den vor- oder nachgelagerten Systemen, zum Beispiel im ERP-System oder in einem angebundenen Dienst (z. B. Shopsystem und Drittanbieter-Plugins). Die Nachverfolgung ermöglicht es Ihnen, eine erste Analyse selbst durchzuführen und damit schnell und zielgerichtet Klarheit zu schaffen.
Diese Eigeninitiative hilft nicht nur Ihnen, schneller zur Lösung zu kommen, sie ist auch für uns als Anbieter entscheidend, um effizient und wirtschaftlich arbeiten zu können. Wenn wir jede Anfrage im Detail analysieren müssten, obwohl die Ursache außerhalb von TRADElube liegt, entsteht unnötiger Aufwand, der sich letztlich auch auf die Kosten für alle TRADElube-Kunden auswirkt. Also ein durchaus kritischer Punkt bei dem Geschäftsmodell "Schnittstellen".
Deshalb: Nutzen Sie die Nachverfolgung als Werkzeug zur Selbsthilfe. Sie ist genau dafür da.
Im nächsten Abschnitt zeigen wir Ihnen, wo Sie diese Nachverfolgung finden und wie sie damit arbeiten können.
Gesamtübersicht der Nachverfolgung
TRADElube bietet eine zentrale Übersicht über alle Einzelübertragungen, die im Rahmen der Datensynchronisation stattgefunden haben. Jede dieser Übertragungen betrifft ein bestimmtes Datenobjekt (siehe Spalte Details) und ist Teil einer bestimmten Aufgabe, diese wird in der Übersicht in der Spalte Kontext mit angezeigt. So können Sie nachvollziehen, was wann übertragen wurde, und woher der Impuls kam (z. B. „ERP Produkte Herunterladen“ oder "Shopify Produkte Hochladen“).
Diese Übersicht hilft Ihnen dabei, auf einen Blick zu erkennen:
- Welche Übertragungen wann erfolgt sind
- Welche Datenobjekte (z. B. Produkte, Kategorien, Medien, ...) betroffen waren
- Ob ein Objekt neu erstellt, geändert, gelöscht, neutral behandelt wurde oder ob die Übertragung fehlerhaft war
Sie finden diese Gesamtübersicht im Hauptmenü unter „Nachverfolgung“. Die Ansicht ist chronologisch sortiert, die neuesten Übertragungen stehen ganz oben.
Hinweis: Diese Dokumentation sowie die Screenshots wurden auf Basis der Version 1.3.0 erstellt. Sofern Sie also eine andere Version von TRADElube verwenden kann es also Unterschiede z. B. bei den Filtern und Buttons geben. Das dahinterstehende Prinzip gibt es aber seit jeher, es wird nur ständig weiterentwickelt.
Filtermöglichkeiten
Um gezielt nach bestimmten Übertragungen zu suchen, stehen folgende Filter zur Verfügung (analog zu der Spalte "Status"):
- Neutral - Keine Änderung festgestellt, daher keine aktive Übertragung
- Erstellt - Das Objekt wurde neu angelegt
- Geändert - Eine inhaltliche Änderung wurde erkannt und übertragen
- Entfernt - Das Objekt wurde gelöscht
- Fehlerhaft - Die Übertragung konnte nicht erfolgreich durchgeführt werden
Hinweis: Standardmäßig ist in der Nachverfolgung nur der Filter „Fehlerhaft“ aktiv. Um auch erfolgreich übertragene oder geänderte Objekte zu sehen, müssen die entsprechenden Filter manuell zusätzlich aktiviert werden.
Zusätzlich können sie über das Freitexteingabefeld Filter gezielt nach bestimmten Begriffen suchen (z. B. nach einer Artikelnummer).
Ausführungszeitpunkt vs. Änderungszeitpunkt
Zu jeder Übertragung zeigt TRADElube sowohl den Ausführungszeitpunkt (also wann diese einzelne Übertragung stattgefunden hat) als auch den Änderungszeitpunkt (wann sich das Objekt zuletzt geändert hat). Diese beiden Zeitpunkte können voneinander abweichen, denn nicht jede Übertragung bewirkt tatsächlich eine Änderung, in diesem Fall ist dann der Änderungszeitpunkt älter als der letzte Ausführungszeitpunkt.
TRADElube erkennt durch interne Prüfmechanismen (z. B. Hash-Vergleiche), ob sich an den Daten wirklich etwas geändert hat. Nur dann wird eine Übertragung ausgelöst. Das spart Systemressourcen und sorgt für eine sehr hohe Genauigkeit in der Nachverfolgung.
Details zu einzelnen Übertragungen
Über den Button "DETAILS ANZEIGEN" kann für jede einzelne Übertragung ein eigener Dialog geöffnet werden (markieren Sie dazu vorher die gewünschte Protokollzeile in der Übersicht). Dort lassen sich die genauen Inhalte der Übertragung dann im Detail betrachten.
Hinweis: Dieser Dialog hat einen Scrollbalken, es hört also in diesem Beispiel nicht bei <Position>0</Position>
auf, sondern man kann dann noch weiterscrollen (sowohl vertikal als auch horizontal, falls eine Zeile mal breiter ist als Ihr Bildschirm).
Sie sehen hier also ganz konkret, wie die Daten von dem vorgelagerten System System geliefert wurden, bzw. wie die Daten an ein nachgelagertes System übergeben wurden (also je nachdem ob es sich bei dem Kontext um einen Import oder Export handelt). Auf Basis dessen können Sie also überprüfen, ob z. B. ein bestimmter Feldwert korrekt geliefert wurde oder nicht, bzw. übergeben wurde oder nicht.
Die Detailansicht zeigt zwar oft technisch strukturierte Formate wie XML oder JSON, aber lassen Sie sich davon nicht verwirren: Sie müssen diese Formate nicht im Detail verstehen, um die enthaltenen Informationen sinnvoll interpretieren zu können.
Einige praktische Beispiele:
- Sie sehen im Kontext der Aufgabe "Shop Produkte Hochladen" einen XML-Eintrag
<price>19.99</price>
, obwohl Sie im Shop 24.99 erwarten, dann ist ersichtlich, dass TRADElube den Wert 19.99 übergeben hat. Überprüfen Sie dann am besten auch noch den Kontext "WaWi Produkte Herunterladen", ob denn dieser Preis ggf. von der WaWi bereits so geliefert wurde. - Sie entdecken im Kontext der Aufgabe "WaWi Lagerbestände Herunterladen", dass der Lagerbestand auf
<stock>0</stock>
(also auf den Wert 0) gesetzt wurde, obwohl Sie im ERP eigentlich einen Bestand erwarten, dann wurde dieser Wert so übermittelt. - Es ist im Kontext der Aufgabe "Shop Produkte Hochladen" gar kein Eintrag für ein bestimmtes Feld zu sehen, dann wurde dieses Feld vermutlich nicht synchronisiert, z. B. weil es in der Konfiguration ausgeschlossen ist.
Auch ohne technisches Hintergrundwissen lassen sich die übermittelten Werte also meist gut nachvollziehen und einordnen. Probieren Sie es einfach aus. Und wie immer, im Laufe der Zeit kommen dann auch die Erfahrungen.
💡 Tipp: Falls Sie sich unsicher sind können Sie bei Ihrer Supportanfrage trotzdem bereits bei der Fehleranalyse behilflich sein, indem Sie uns diese Details und Ihre Vorab-Analyseergebnisse gleich mitliefern. Später wurden diese Details vielleicht schon durch eine erneute Übertragung wieder geändert, was dann eine Nachvollziehbarkeit erschwert (historische Details gibt es bisher noch keine, wäre aber künftig natürlich eine praktische Idee, wenngleich etwas aufwendig in der Umsetzung).
Objektbezogene Nachverfolgung
Neben der Gesamtübersicht aller Übertragungen gibt es in TRADElube auch die Möglichkeit, die Übertragungen direkt im Kontext eines bestimmten Objekts, z. B. eines Produkts, einzusehen. Diese objektbezogene Nachverfolgung ist besonders hilfreich, wenn Sie sich auf ein einzelnes Produkt, eine Kategorie, Hersteller, Bild oder eine konkrete Bestellung konzentrieren möchten, ohne sich durch die gesamte Übertragungsliste aller Objekte arbeiten zu müssen.
Die Ansicht finden Sie z. B. in der Produktverwaltung. Suchen Sie ein bestimmtes Produkt z. B. über die Artikelnummer, öffnen Sie dieses (Schaltfläche "BEARBEITEN") und gehen Sie dann in den Bereich Kanäle (diesen finden Sie immer ganz unten, so auch bei Herstellern, Kategorien, Medien, Bestellungen & Kunden). Hier sehen Sie zunächst alle Kanäle aufgelistet, in denen das konkrete Objekt stattfindet.
💡 Tipp: In der Gesamtübersicht der Nachverfolgung übrigens gibt es eine Schaltfläche "GEHE ZU". Auch darüber können Sie ohne Umweg direkt in das betroffene Objekt springen.
Über die Schaltfläche "NACHVERFOLGUNG ANZEIGEN“ öffnet sich ein Dialog mit den zugehörigen Übertragungsdetails (markieren Sie vorher die Zeile mit dem gewünschten Kanal, dann wird die Schaltfläche aktiviert). Der Dialog ist in mehrere Registerkarten aufgeteilt, jeweils ein Register pro Aufgabe. Überlegen Sie sich also vorher welchen Kontext Sie eigentlich untersuchen möchten und wählen den relavanten Kanal sowie dann im Dialog das richtige Register. Im Screenshot z. B. für den Kanal "TriData" die Aufgabe "TriData Lagerbestände Herunterladen", wenn Sie herausfinden möchten, wann welche Lagerinformationen aus der WaWi für dieses konkrete Produkt geliefert wurden.
Exkurs: Konfiguration einer Aufgabe selbst prüfen
Wenn Sie noch genauer verstehen möchten, wie bestimmte Daten überhaupt übertragen werden, lohnt sich ein Blick in die Konfiguration der jeweiligen Aufgabe. Diese finden Sie in TRADElube unter dem Bereich „Aufgaben“. Dort wählen Sie die gewünschte Aufgabe aus (z. B. „Shopware Produkte Hochladen“) und öffnen dann innerhalb der Aufgabe den Bereich „Transferplan“.
Im Transferplan können Sie die Konfiguration (meist aufgeteilt auf mehreren Registerseiten) einsehen, z. B.:
- Welche Felder werden übertragen?
- Welche technischen Feldnamen stecken dahinter?
- Sind bestimmte Felder von der Übertragung ausgenommen?
- Soll ein Feld nur bei Neuanlage gesetzt werden?
- Gibt es individuelle Skripte oder Umrechnungen?
Diese Informationen helfen Ihnen dabei, sich in den Details der Nachverfolgung besser zurechtzufinden und um die konkrete Ursache für bestimmte Datenwerte im Shop oder in der WaWi besser einzugrenzen zu können.
Beispiel:
Ein häufiger Fall betrifft die Preisfelder. Es kann z. B. sein dass die WaWi grundsätzlich verschiedene Preise anbietet (z. B. ein normaler Verkaufspreis und ein spezieller Internetverkaufspreis). Ohne Blick in den Transferplan lässt sich das von außen nicht genau erkennen, welcher Preis als der Richtige festgelegt wurde (beide Anforderungen kann es geben. Es obligt Ihnen was immer Sie für sinnvoller erachten). In der Nachverfolgung sehen Sie, welcher Preise konkret übertragen wurde, und in der Konfiguration erkennen Sie warum bzw. welcher es sein sollte. Diese beiden Informationen zusammen ergeben also manchmal erst ein schlüssiges Bild, und es liegt im Problemfall entweder an der Konfiguration oder an den gelieferten Daten selbst.
Beachten Sie in diesem Beispiel die Info in grau "Artikel/I_VKbrutto". Das ist der technische Feldname für den Internetverkaufspreis, nachdem Sie in den Nachverfolgungs-Details suchen können. Unterscheiden Sie außerdem, ob der Nettopreis- oder der Bruttopreis konfiguriert ist. Das kann einen Unterschied machen, sofern die WaWi den Brutto- oder Nettopreis vielleicht falsch berechnet hat (ein durchaus realistisches Beispiel direkt aus der Praxis).
Gerade bei Daten wie Preis, Lagerbestand oder Kategoriezuordnung lohnt es sich, den Transferplan im Detail zu prüfen, insbesondere, wenn Ihnen die Nachverfolgung ein korrektes Ergebnis zeigt, das dennoch nicht Ihren Erwartungen entspricht.
Fazit: Volle Transparenz statt Rätselraten
Viele Kunden kennen von anderen Schnittstellenlösungen das Gefühl, nicht zu wissen, was im Hintergrund eigentlich passiert. Oft bleibt dann nur der Weg über den Support oder einen Dienstleister, um herauszufinden, warum bestimmte Daten übertragen wurden oder eben nicht.
TRADElube verfolgt hier einen anderen Ansatz: Alle Übertragungen sind für Sie einsehbar, nachvollziehbar und technisch dokumentiert, von der Aufgabe über die konkreten Felder bis hin zu den tatsächlichen Inhalten (z. B. XML oder JSON).
Durch die übersichtliche Nachverfolgung und die transparente Aufgaben-Konfiguration gibt es keinen Grund, warum Probleme nur über einen Service geklärt werden müssten. Im Gegenteil: Viele Unklarheiten lassen sich mit wenigen Klicks und eigener Recherche auch selbst aufklären.
🧩 Damit ist TRADElube keine „Blackbox“, sondern ein Werkzeug mit echter Nachvollziehbarkeit, was nicht nur Zeit spart, sondern auch die Kommunikation mit ERP-Partnern, Shopanbietern oder anderen Dienstleistern deutlich erleichtert.